Challenge Lava Tower


Nachdem wir in der gestrigen Etappe quasi im Vorbeigehen die 4.000m geschafft haben, lag heute erneut eine echte Challenge vor uns. 💪🏻

Denn die anstehende Etappe ist mit 10 Kilometern wiederum eine der längeren und als ob das nicht reicht sind 750 Meter Anstieg und 700 Meter Abstieg zu bewältigen. Es geht vom Camp Shira II auf 3.850m zunächst zum Lava Tower auf 4.600m und dann wieder abwärts bis ins Baranco Camp auf 3.900m.

Die 7 Kilometer zum Lava Tower verlaufen zunächst recht entspannt weiter durch die Shira Hochebene. Langsam aber stetig geht es bergauf, immer parallel unterhalb des Gipfels. Die Wege sind teilweise sogar so breit, dass man gut nebeneinander laufen kann. Das haben wir dann auch mal richtig genossen. Üblicherweise geht man ja hintereinander und dadurch „kämpft“ dann doch jeder mehr oder minder für sich allein.

Bereits ein ganzes Stück bevor man tatsächlich am Lava Tower ist, kann man die markante Formation dann auch schon sehen. Doch wie so oft, täuscht das was man sieht über die noch zu bewältigende Wegstrecke und es ist erstaunlich wie lang ein Weg werden kann. 😝

Zu sehen war der Lava Tower schon von weitem 😝

Dafür trifft Chris auf ungefähr 4.300 Meter völlig überraschend die Höhenkrankheit. Allerdings anders als man es jetzt befürchten muss, eher so im wahrsten Sinn des Wortes🤣. Tatsächlich war es nämlich unsere Südafrikanerin Bron, die Probleme hatte. Sie überkam eine so plötzliche Übelkeit, dass ein Teil ihres Frühstücks auf Chris seinen Gamaschen (Gott sei Dank nur dort 🫢) landete. Aber wie unsere Guides vorhergesagt haben, ging es ihr danach schlagartig besser. Ihr Appetit beim Mittagessen war aber dennoch ziemlich verhalten🙃. Chris ist da ja eh Übles gewohnt, insofern hat ihn das nicht wirklich beeindruckt 🤣.

Chris und mir ging es im Gegensatz dazu erstaunlich gut. Nachdem wir bereits gestern deutlich mehr als die Tage davor getrunken haben, deutete sich an, dass wir an diesem Tag einen neuen Rekord aufstellen würden. 6 Liter werden es am Ende des Tages sein. Zum Thema „stay hydrated“ find ihr hier noch einen separaten Beitrag.

Am Lava Tower angekommen stand bereits unser Mensa-Zelt samt Essen bereit. Es gab eine Suppe mit Yamswurzel und Kochbanane. Falls es einer nicht kennt (so wie ich bis dahin😐) Yamswurzel ähnelt von der Konsistenz und Geschmack dem einer Kartoffel. Die Kochbanane hat hingegen mit dem Geschmack von Banane so gar nichts zu tun. Gekocht in einer Suppe ist beides extrem lecker. Zudem gibt es das erste Mal heißen Ingwertee zum Trinken. Auch das ein echter Geheimtipp, die auf der Erfahrung unserer Guides beruht. Sicherlich wissen viele von euch, dass Ingwertee unter anderem den Magen beruhigt und gegen Übelkeit hilft. Der Tee wurde dann auch auf den nächsten Etappen zum echten Bestseller.

Wir haben dann eine Stunde Pause am Lava Tower genossen, damit sich der Körper auf die Höhe akklimatisieren kann. Und vielleicht lag es an der Höhe, vielleicht am Ausblick auf den schon recht nah erscheinenden Gipfel oder vielleicht an der Yamswurzel, aber wir fühlten uns dort jedenfalls ganz berauscht. 🤪🫠

Danach galt es die restlichen 3 Kilometer und den Abstieg zu bewältigen. Und die hatten es noch mal richtig in sich. Zum einen vereinigen sich am Lava Tower drei unterschiedliche Routen, so dass sich schlagartig mehr Menschen auf dem nunmehr doch recht schmalen Weg befanden. Hinzu kam, dass nunmehr die ersten Aufsteiger anderer Gruppen mit körperlichen Problemen zu kämpfen hatten, an denen man auf dem Weg nur bedingt vorbei kam. Auch hier zeigte dich die große Erfahrung unserer Guides. Auf dem Weg zum Lava Tower wurden wir nämlich mehrfach von anderen Gruppen überholt. Das hohe Tempo schien sich nun bei dem einen oder der anderen zu rächen. Pole, pole (swahili für langsam) ist das Motto der Stunde. Ich muss gestehen, es gab Momente, wo mich das annähernd in den Wahnsinn getrieben hat, weil es echt sooooo langsam war. 😵‍💫 Daher zog sich der Weg ins Camp dann doch recht arg. Entschädigen konnten jedoch die tollen Ausblicke auf den Gipfel, den parallel zum Weg verlaufende Fluss, nebst kleiner Wasserfälle und die interessante Vegetation.

Passend zu den ersten „Ausfällen“ haben wir dann auch das erste Mal einen Rettungshubschrauber in Aktion gesehen. Der bliebt in den kommenden Etappen denn auch ein ständiger Begleiter bis hinauf ins sogenannte Basecamp.

Vom Baranco Camp konnte man dann bereits die Etappe des nächsten Tages „bewundern“. Die sogenannte „Baranco Wall“. Was es mit dieser „Wand“ auf sich hat erfahrt ihr im nächsten Beitrag.


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