Ein emotionaler Abschied


Tja, wo es einen finalen Aufstieg gibt, muss es (leider) auch einen finalen Abstieg geben. Und so müssen wir uns auf unsere letzte Etappe begeben.

Vom High Camp auf 3.950m Höhe wird es heute zum Mweka Gate auf 1.680 Metern und damit zum Ende unserer Tour gehen.

Doch zunächst heißt es unsere G-Fighter zu verabschieden. Die meisten werden direkt vom Camp zu ihren Familien und damit in ihr verdientes Frei gehen. Aber natürlich nicht, ohne uns noch mal mit ihren traditionellen Gesängen zu beglücken. Im Rahmen dieser Zeremonie wurde dann auch das Trinkgeld übergeben. Üblicherweise werden 10% des Reisepreises pro Person übergeben. Das mag zunächst ein sehr hoher Betrag sein. Aber! Ohne die Jungs wären wir niemals auf dem Gipfel angekommen. Ihre Hingabe und Unterstützung hat unseren Erfolg erst möglich gemacht. Was man aber auch im Hinterkopf haben muss, ist dass jeder Einzelne von ihnen, mit ihrem Einkommen, ihre Familien und ihr soziales Umfeld unterstützen. Und wenn man sieht, wie hart die Jungs dafür arbeiten müssen, ist der Betrag wirklich mehr als angemessen.

Nach der emotionalen Verabschiedung geht es dann vom alpinen Moorland zurück in den afrikanischen Regenwald.

Und auch wenn es immer angenehm bergab geht, ist der Weg doch noch Mal recht anstrengend. Grund ist der Matsch, der stellenweise in tiefen Schlamm übergeht, der uns spätestens ab dem Mweka Camp auf 3.100m begleitet.

Die Landschaft zeigt sich insbesondere im Regenwald von ihrer schönsten Seite. Sattes Grün, Moose und Flechten und ein feenhafter Urwald begleiten uns.

Wir sind gleichzeitig euphorisch und traurig. Zum einen weil wir immer noch ganz berauscht sind, von unserer unglaublichen Gipfelerfahrung. Zum anderen aber natürlich auch, weil sich eine der eindrücklichsten Reisen dem Ende neigt. Es wird wohl noch eine Weile dauern, bis sich die ganzen Emotionen sortiert haben. 🙃

Kurz vor dem Mweka Gate überholen uns plötzlich 4 Träger mit einem rollenden Metallgestell. Das ist das Gefährt, welches in Anspruch genommen werden muss, wenn die Versicherung den Transport per Hubschrauber nicht bezahlt. Insofern ist ein Blick ins Kleingedruckte der eigenen Reiseversicherung mehr als empfehlenswert. 😉

Das kann niemand freiwillig wollen ☠️

Zum Schluss gab es sogar noch ein bisschen Bürokratie. Im Büro der Nationalparkverwaltung muss man sich nämlich abmelden, bekommt dafür aber auch die Urkunde als Nachweis für die Erreichung des Gipfels ausgedruckt. 😁

Die Urkunde gab es dann aber nicht direkt, sondern im Rahmen einer kleinen Feier am Abend. Dazu mehr im nächsten Blogeintrag.


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