Unser finaler Aufstieg, Teil 1 – Vom Karanga ins Barafu Camp


Und plötzlich ist es soweit. Judgement Day! Heute oder nie werden wir wissen, ob sich alle die Mühen der letzten Wochen und vor allem Tage gelohnt haben. 🙃

Tatsächlich gliedert sich der Aufstieg quasi in 3 Teile. Zunächst haben wir noch eine weitere Etappe ins höchste Camp der Lemosho Route vor uns. Dann werden wir den eigentlichen Aufstieg wagen und natürlich müssen wir auch wieder runter. 😊

Uns so beginnt der erste Teil des Aufstiegs denn auch recht früh. Denn damit wir noch möglichst viel Zeit zum Ausruhen haben, ist bereits 6.00 Uhr Wecken angesagt. Und schon gegen 7.00 Uhr geht es los. Pünktlich zum Mittag wollen wir im Camp sein.

Vom Karanga Camp sind es lediglich 4 Kilometer bis ins Barafu Camp auf 4.650 Meter (gern auch Base Camp genannt). Von hier aus werden wir dann den eigentlichen Aufstieg über den Stella Point auf 5.745m zum höchsten Punkt, den Uhuru Peak auf 5.895m in Angriff nehmen.

Chris hat mit Appetitlosigkeit zu kämpfen, schafft aber wenigstens das Porridge zum Frühstück. Sonst geht es uns aber nach wie vor vergleichsweise gut.

Die 4 Kilometer samt 655 Höhenmeter bergauf verlaufen gleichzeitig entspannt und voller Anspannung. Alle sind gedanklich irgendwie schon beim Aufstieg. Der Weg führt passend dazu durch eine Lava-Geröllwüste und ich frage mich schon, wie das wohl heute alles noch werden soll.

Bereits von Weitem sieht man das auf einem Plateau gelegene Barafu Camp. Trotzdem erreichen wir es doch erst gg. 13.30 Uhr und damit doch deutlich später als wir es geplant haben. Das heißt schon Mal mindestens eine Stunde weniger Ruhepause. 🫤

Ehrlich gesagt ist mir ohnehin völlig schleierhaft, wie wir nach einer Pause am Nachmittag und 2/3 Stunden Schlaf am Abend dann mal eben 1.245 Höhenmeter, von 4.650m auf 5.895m aufsteigen sollen. 🤔 Chris hingegen ist so was von optimistisch, dass alles gut wird und wir tatsächlich auf dem Uhuru Peak ankommen. Woher er diese Zuversicht genommen hat, ist mir nicht so richtig klar geworden. Aber bekanntermaßen ist Euphorie ja auch ein Symptom der Höhenkrankheit 🤪🙃😝.

Da kann einer sagen, was er will…ich finde, der Gipfel ist echt noch beängstigend weit weg 😱

Unsere Zelte stehen wie reingeworfen zwischen riesigen Basaltbrocken unterhalb des eigentlichen Camps. Wie riesig das Camp tatsächlich ist und warum unser Standort zwar ruhig und windgeschützt ist aber dennoch einen ziemlichen Nachteil hatte, haben wir Gott sei Dank erst im Nachhinein gemerkt 🫢. Aber jetzt hieß es erst einmal ausruhen und bei schönstem Sonnenschein bestenfalls zu schlafen 😁😴. Der Gipfel wartet auf uns.

Tja, geschlafen haben wir beide nicht wirklich. Vielmehr haben wir wohl eher so gedöst. Jedenfalls alles weit weg von tiefen und eigentlich so wichtigen, richtigem Schlaf. Aber nützt ja nix… Es ist 18.30 Uhr und die Sonne ist eben untergegangen und macht einer traumhaften sternenklaren Nacht Platz.

Zum Abendbrot gibt es Pilze, Pommes und Hühnchen. Und den Tipp keine Getränke mit Milchpulver mehr zu trinken, weil das wohl zu Magenproblemen führen kann. Und natürlich gibt es das obligatorische Briefing. 22.30 Uhr ist Wecken, 23.00 Uhr werden wir starten. Noch kommt mir das alles vollkommen surreal vor. Wir hoffen jedenfalls, jetzt doch noch ein bisschen Schlaf abzubekommen. 3 Stunden Zeit hätten wir dafür. Blöd nur, wenn man so aufgeregt ist, dass man die Wände hochgehen könnte 🤪😝.


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