Infos zum Erwerb der Segelscheine


Kein Törn ohne Schein – zumindest in Deutschland. Und so haben wir hier die Infos, wie wir die Segelscheine gemacht haben, für euch kurz beschrieben. Wie ihr sehen werdet, gibt es verschiedene Wege, die aufs Wasser führen.

Viele Wege führen aufs Wasser

Variante Chris

Chris hat sich ja schon eine Weile mit dem Gedanken getragen, einen Schein zu machen. Außerdem war er ja auch schon mit Freunden beim Segeln. Und so wusste er irgendwann welche Scheine er braucht und hat diese dann nacheinander bei einer Segelschule hier in München abgelegt.

Er ist jetzt stolzer Besitzer folgende Scheine:

Sportboot See (SBF See)

Sportboot Binnen (SBF Binnen)

Sportküstenschifferschein (SKS)

Wer sich zu den einzelnen Scheinen im Detail schlau machen möchte, dem kann ich diese Übersicht meiner genutzten App empfehlen.

Tipp, um Zeit und Kosten zu sparen: Den Sportbootführerschein See und Binnen in einem Kurs machen. Die Theorie ist nur wenig mehr und die Praxisprüfung enthält nur das Peilen mit dem Kompass für den Schein „See“ zusätzlich.

Mittlerweile kann man in fast jeder Segelschule die Theorie in Onlinekursen belegen, so dass man gut einen Kurs abends unter der Woche machen kann. Bei Chris gab es immer zwei Abendtermine als Online-Präsenz, sprich in einer Videokonferenz. Alternativ gibt es aber oftmals auch reine Präsenzkurse an den komprimiert Wochenenden.

Die Praxis für den Motorbootführerschein, hat er dann am Starnberger See gemacht. Das ist grundsätzlich ziemlich einfach zu bewerkstelligen. Man nimmt in der Regel vorher eine Fahrstunde auf dem Boot, auf welchem man dann auch seine Prüfung macht. Die Fahrstunde vorher ist kein Muss aber man kennt dann das Boot und kann die geforderten Manöver noch mal üben.
Pflichtmanöver sind An- und Ablegen (ohne den Steg umzufahren 🤣), das sogenannte „Mann über Bord“ Manöver, bei welchem man eine Boje „retten“ muss, sowie Kurs halten. Ebenfalls zur praktischen Prüfung gehört die sogenannte „Knotenkunde“ sowie, wenn man nicht nur den Führerschein für Binnengewässer macht, das Peilen mit dem Kompass.
Zudem ist die Praxisprüfung sowohl für Binnen als auch See beim Motorbootführerschein identisch.

Die Praxis zum Segelschein hat er dann eine Woche in Slowenien abgelegt. Dazu findet ihr hier den separaten Blogeintrag.

Variante Ev

Da ich ursprünglich eigentlich gar keinen Schein machen wollte, hab ich mich erst recht kurzfristig dafür entschieden, wenigstens den Sportbootführerschein Binnen und See als kleines Backup für unseren ersten Törn zu machen. Aufgrund der knapp gewordenen Zeit wählte ich daher für die Ausbildung eine andere Variante als Chris. Ich habe bis auf die eigentlichen Prüfungen alles über eine App (in meinem Fall „Skipperwerden.de) absolviert. Bei wurde das Wissen über Videos vermittelt, bei Fragen hätte man eine E-Mail an die Anbieter schreiben können. Außerdem gab es einen Fragentrainer und Prüfungssimulationen als Vorbereitung auf die theoretische Prüfung. Zusätzlich habe ich die Bücher, die sich Chris zur Vorbereitung geholt hatte, genutzt.

Sowohl für die theoretische als auch die praktische Prüfung meldet man sich beim Deutschen Seglerverband einfach für ein Datum und einen passenden Prüfungsort an. Das ging echt supereasy. In der App waren alle Informationen und notwendigen Anforderungen in Form einer Checkliste hinterlegt.

Für die praktische Prüfung musste ich mich dann zusätzlich natürlich noch eine Segelschule suchen. Letzten Endes bin ich bei der Ammersee Segelschule gelandet. Das war ein echter Glückgriff. Supernett, entspannt und urig. Daher ganz klare Weiterempfehlung.
Unterm Strich kommt man mit dieser Variante und ein bisschen Eigeninitiative auch gut ans Ziel.

Entscheidungshilfe

Um denjenigen zu helfen, die vielleicht selber einen Schein machen wollen, haben euch beide Varianten noch Mal mit unseren (subjektiv) gemachten Vor- und Nachteilen gegenübergestellt. Es geht dabei vor allem um den theoretischen Teil der Ausbildung. Der praktische Teil ist ja im Wesentlichen gleich.

Vor-Ort / VSK-Präsenz

Vorteil: Erfahrene Ausbilder können das zu vermittelnde Wissen mit praktischen Erfahrungen verknüpfen. Das macht anschaulich und lässt sich so leichter merken. Fragen können unmittelbar gestellt werden. Insgesamt wird das Wissen breiter vermittelt und wird besser Bedürfnisse der einzelnen Teilnehmer angepasst.
Um die Zulassung zur Prüfung kümmert sich die Segelschule. Sollte es da zu Schwierigkeiten kommen, hat man immer einen Ansprechpartner.

Nachteil: Man ist an die vorgegebenen Termine gebunden. Sowohl was Verfügbarkeit und Stundenpläne der einzelnen Kurse selbst anbelangt, als auch die der Prüfungen. Und natürlich ist der rundum-sorglos Service mit deutlich höheren Kosten verbunden.

Internet / App

Vorteil: Absolute Flexibilität zum Lernen. Für Kurzentschlossene, mit ein bisschen Glück bei den Prüfungsterminen und Fleiß kann man innerhalb von Tagen zum Führerschein gelangen. Und nicht zu vergessen, so deutlich der höhere Anspruch an die Eigeninitiative ist, so deutlich schlägt sich das positiv im Portemonnaie wieder.

Nachteil: Hat schlussendlich doch etwas von „Bulimie-Lernen“. Man besteht damit sicherlich die Prüfung, aber im Vergleich ist das Ganze doch deutlich weniger nachhaltig und muss für die praktische Anwendung nachgelernt oder wiederholt werden.

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