Hallo Ihr Lieben,
heute geht es von Mkubwa Camp auf 2.650m zum Camp Shira I auf 3.610m. Die Länge der Strecke beträgt eigentlich „nur“ 7 Kilometer aber die werden es in sich haben. Gott sei dank weiß man das ja immer erst hinterher. 😁🤣 Okay angesichts der zu bewältigenden Höhenmeter hätte man es vielleicht auch schon ahnen können.🤪
Unsere erste Nacht am Berg haben wir unterschiedlich gut überstanden. Chris hat nicht so gut geschlafen, ich dafür wie ein Murmeltier. Geweckt wurden wir (wie erschreckenderweise auch in den nächsten Tagen) gg. 6.00 Uhr. So viel zum Thema Urlaub und Erholung. 🤪
Aber zumindest die Verpflegung stimmt. 😁 Früh gibt es das obligatorische frisch zubereitete Frühstück, bestehend aus warmen Porridge, Omelette, Toast und in täglich wechselnden Varianten zusätzlich noch eine typische lokale Frühstücksspezialität.
Landschaftlich erwartete uns ein total spannender Streckenabschnitt mit einer außergewöhnlichen. Es geht vom Regenwald buchstäblich in die Wolken.
Allerdings konnten wir deshalb unser Ziel – den Gipfel des Kilimanjaro – bis dahin tatsächlich nicht sehen. ☹️ Vielmehr kraxelten wir in Wolken gehüllt und von mysteriösen Pflanzen umgeben den Weg hinauf. Der ist zum einen steil vor allem aber steinig. Und damit meine ich jetzt nicht so kleine Kieselsteine-steinig, sondern so richtig stufengroße Steine-steinig. So die Kategorie, die nur mithilfe unserer Wanderstöcke und ordentlich Muskelkraft zu bewältigen sind. 😵💫



Dafür gab es zur Belohnung unterwegs ein ordentliches Lunchpaket. Darin befand sich ein leckeres halbes gegrilltes Hähnchen, sogenannte Glucose-Biskuits (ich schätze, die entsprechen unseren gezuckerten Butter-Keksen), eine hartgekochtes Ei und Nüsse sowie ein Fruchtsaftgetränk. Dabei muss man sich wirklich vergegenwärtigen, dass alleine die Zutaten für die Lunchpakete schon bis zum Camp getragen und dann dort frisch zubereitet worden sind. Echt verrückt…

Unser Ziel, das Camp Shira I liegt auf dem zweitgrößten Hochplateau der Erde (haben wir jetzt nicht nachgeprüft 😝) Auf dem Weg dorthin kam dann auch immer mal die Sonne durch die Wolken. So schön das ist, aber wir waren dann ununterbrochen damit beschäftigt uns jeweils wärmer oder kälter anzuziehen, weil: Sonne da = afrikanische Hitze 🥵, Sonne weg = Hochgebirgskälte🥶. Aber wie heißt es so schön, irgendwas ist ja bekanntlich immer. 😁

Aber Erlösung war in Sicht. Ungefähr 1 Kilometer vor dem Camp kommen uns die Runner entgegen und tragen unsere Rucksäcke die restliche Strecke bis ins Camp. Was für eine Wohltat!


Trotzdem taten uns nach der Etappe schon arg die Knochen weh. Gott sei Dank konnten uns die Guides beruhigen, dass es tatsächlich (mal abgesehen vom eigentlichen Aufstieg) die härteste Etappe der ganzen Route ist. Ich fürchte, wenn der Weg die ganze Strecke so ausgesehen hätte, wäre es mit dem Aufstieg wohl eher schwierig geworden.🤔
Im Camp angekommen werden einem dann sogar die Schuhe und die Gamaschen ausgeklopft und wir sind zunächst mal ziemlich k.o. in unser Zelt gefallen.
Als wir uns dann aber auf den Weg zu Briefing und Abendessen machen wollten, hat uns eine Wahnsinns-Überraschung erwartet:

Bei strahlend blauen Himmel, erwies er uns nämlich plötzlich die Ehre – der Gipfel des Kilimanjaro. Das war zweifelsohne einer der absolut erhebenden Momente auf unserer Tour. 😍🤩

Da war einem das Abendessen schon fast egal. Es bestand übrigens täglich aus einem (schon nahezu dekadent anfühlenden) 3 Gänge-Menü. Als Vorspeise gab es immer eine angenehm scharfe Suppe in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen, ein Hauptgericht mit Fleisch oder Fisch und als Nachspeise frische Früchte, wie Melone oder Ananas. Ich hatte zwischendurch ernsthaft Bedenken, dass ich nach der Tour deutlich mehr wiege als vorher. so gut und reichhaltig war das Essen.
Im Briefing haben wir dann immer die Infos für den nächsten Tag bekommen. So zum Beispiel was man am besten anzieht oder welches Streckenprofil vor einem liegt. Außerdem werden die Sauerstoffsättigung (tatsächlich mit einem Fingerpulsoximeter) gemessen und man muss angeben, wieviel man getrunken hat. Außerdem ob das Geh-Tempo okay war und was man selber für High- oder auch Lowlights hatte. Viel wichtiger als diese obligatorischen Punkte fand ich in diesem Rahmen jedoch die vielen kleinen motivierenden Gesten oder die Zusicherung, dass Dinge wie Kopfschmerzen, Übelkeit oder Schwindel (obwohl sie uns an diesem Tag noch nicht betrafen) ganz normal sind und was man dann am besten macht. Das hat uns doch enorm Sicherheit vermittelt und wirklich geholfen, alles gut zu bewältigen.